Montag, 2. März 2020

Old School Euro Masters 2020

Am letzten Februar-Wochenende fand im niederländischen Sittard in der großartigen Racing Arena Limburg zum zweiten Mal das Old School Euro-Masters statt. Hier möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse beschreiben und auch ein wenig Kritik anbringen.

Los ging es bereits am Freitag. Da der Samstag als voller Renntag für die 2WD-Klassen eingeplant war und Sonntag für 4WD und Trucks gab es nur Freitag die Gelegenheit zum Training und zum Abstimmen der Fahrzeuge.

Für den 2WD-Samstag hatte ich meinen '85er Tamiya Fox am Start. Ausserdem meinen Mad-Fighter für die Starrachsklasse.

Für den Sonntag hatte ich meinen Tamiya Blitzer Beetle für die Truck-Klasse angemeldet.
Auf dem Foto seht Ihr meinen Platz im Fahrerlager für's Wochenende.

Anders als zuvor bin ich in diesem Jahr in keiner der 4WD-Klassen angetreten, da ich der Meinung war, daß die zugelassene Motor-Obergrenze von 10,5T für die Oldie-Fahrzeuge auf dieser Strecke viel zu viel Leistung hat. Das hat sich dann auch bestätigt. Es waren doch einige Defekte zu sehen. Vor allem war aber auch offensichtlich daß einige Fahrer und Fahrzeuge mit dieser Leistung arg zu kämpfen hatten. Eine Begrenzung auf 13,5T für alle Fahrzeuge wäre sicher besser gewesen und hätte auch in etwa der Leistung der damaligen Zeit entsprochen.

Dazu kam dann noch, daß man die Finalläufe mit bis zu 12 Fahrern vollgepackt hat, weil man ein B-Finale einsparen wollte. Also internationale Top-Fahrer und Hobbyfahrer mit Zeitunterschieden von 3 Sekunden und mehr pro Runde. Das war schon beim Zusehen eine sehr unentspannte Angelegenheit. Vielleicht überlegt man sich für's nächste Jahr eine bessere Lösung die allen Fahrern und vor allem Fahrzeugen passt, nicht nur den stark modifizierten und neu aufgebauten Boliden. Dann bin ich auch gerne wieder mit dabei.

Nun zum Rennen der Starrachsklasse. wo sich einige Hornet/Grasshopper-Fahrzeuge mit den etwas moderneren Fighter RX Chassis duellierten. Eigentlich sind diese simplen Fahrzeuge ja nie für Renneinsätze gedacht gewesen, sondern eher für die ersten Erfahrungen von Einsteigern in diesem Hobby. Aber genau das macht den Reiz aus, trotzdem Rennen damit zu fahren, denn die meisten von uns haben mit genau solchen Fahrzeugen mal angefangen.

Da die Strecke in Sittard natürlich ziemlich eben ist und nur ein paar Sprunghindernisse hat, ging das auch mit den Starrachs-Modellen erstaunlich gut und flott.

Leider hatte mein Mad Fighter bereits bei der ersten Trainingsfahrt am Freitag seine komplette Heckpartie eingebüßt, weil ein etwas übermotivierter 4WD Fahrer mein langsameres Fahrzeug auf der Strecke übersehen hat und mit Vollgas im Heck meines Fighters stecken blieb. Da der Schaden nicht mehr reparabel war, bin ich das restliche Rennen dann so gefahren. Nicht schön aber selten...

In den Finalen erreichte Hanno genau wie ich je einmal Platz 2, 3 und 4. In diesem Fall entschied dann die bessere Zeit, die Hanno für sich verbuchen konnte. Am Ende entschieden dann nur knapp 3 Sekunden zwischen Podium und Platz 4 mit dem etwas schlechteren Ende für mich.
Unschlagbar war allerdings Dirk, der alle Läufe gewinnen konnte und vor Peter verdient ganz oben auf dem Podium stehen konnte.

So konnte ich als Viertplatzierter dann wenigstens das Siegerfoto machen. 😋

Mein Fox ging in der Klasse "1984-1988" an den Start. Höhere Ambitionen waren hier von vorneherein nicht im Spiel, da es damals gerade in diesen Jahren sehr große Entwicklungssprünge zwischen den Autos gab und man mit dem alten Fox gegen Gegner wie einem Schumacher Topcat oder dem Ultima Pro antreten musste. Hier wäre eine etwas andere Klasseneinteilung, z.B. 1982-85 und 1986-88 sinnvoller gewesen.

Leider konnte ich ohnehin nicht wirklich ins Renngeschehen eingreifen, da ich das erste Getriebe bereits am Trainings-Freitag abschreiben musste.

Die neuen Getriebeteile, welche Peter glücklicherweise übrig hatte, hielten dann nur 2 1/2 Vorläufe. Mangels weiterer Ersatzteile musste ich die Teilnahme an den Finalläufen dann streichen.

Als Motor diente hier nur ein alter originaler Reedy Gold (19T). Trotzdem war die Belastung auf dieser Strecke wohl zu hoch für das alte Fahrzeug. Schade! Trotzdem hat es mir viel Spaß gemacht diesen echten Oldie mal wieder auf einer Rennstrecke bewegen zu können.

Sonntag - 4WD und Truck-Renntag!
Dirk und ich gingen mit unseren "leicht modifizierten" Tamiya Blitzern an den Start.

Die Geschichte unseres "Blitzer-Projekts" habt Ihr vielleicht HIER und HIER gelesen.
Leider fehlte Teamkollege Tobias aus gesundheitlichen Gründen.

Die Blitzer rannten beide den ganzen Tag völlig ohne Probleme und so konnten wir in den Vorläufen unsere Setups noch etwas optimieren, so daß in den Finalläufen zwei top austrainierte Blitzer am Start standen. (nicht ganz richtig, denn Daniel setzte ebenfalls einen Blitzer ein, allerdings etwas seriennäher als unsere)

Daß gegen die Associated RC10-Trucks von Uli, Timm und Swen nur der Defektteufel helfen konnte war von vorneherein klar, aber auch nicht anders erwartet.

Den Losi-Truck von Walter konnte Dirk dann sogar schlagen und das Treppchen mit der 3 erklimmen. Er fuhr einfach klar besser als ich, zumal ich dann dem oft zitierten "Rennpech" auch nicht aus dem Weg fahren konnte. So blieb für mich mit P5 trotzdem noch ein wesentlich besseres Ergebnis als ursprünglich erwartet.

Die vielen anderen Klassen konnte ich leider nicht so genau auf der Strecke beobachten, daher hoffe ich hier noch auf Rennberichte von anderen Teilnehmern. Aber auch die tollen Modelle im Fahrerlager waren immer einen genaueren Blick wert.

Besonders die zum Teil stark modifizierten Fahrzeuge des britischen Teams ließen den Fachmann staunen. Was da an Mühe, Ingenieurskunst und Vorbereitung investiert wurde war wirklich klasse!

Nicht unerwähnt bleiben soll das 1:12/Formel 1 Oldie-Meeting, welches am Sonntag gleichzeitig auf der On-Road-Strecke direkt nebenan stattfand. Es hab einige schöne und seltene Modelle zu bestaunen.

Leider waren sie Starterzahlen hier wesentlich geringer als erwartet, was sehr schade war. Es war aber auch etwas kompliziert sich aufzuteilen, wenn man auch bei den Offroadern am Start sein wollte. In manchen Klassen gingen nur ein oder zwei Starter auf die Strecke. Da hätten sich alle Beteiligten sicher über ein paar weitere Fahrzeuge gefreut.
Die Durchsagen und Startsignale dieser Veranstaltung sorgte einige Male für Verwirrung bei den Offroadern nebenan. Hat das Orga-Team sicher auch gemerkt, daß das nicht ganz ideal war.

Ich fänd's eine gute Idee, wenn man den Glattbahn-Oldies vielleicht zusammen mit ein, zwei Oldie-Tourenwagenklassen eine eigene Veranstaltung an einem anderen Termin geben würde. Zu einem Oldie-Tourenwagen-Rennmeeting gibt's an anderer Stelle bereits Planungen. Vielleicht findet sich da ja mal was zusammen.

Alles in allem war das Oldschool Euro Masters auch in diesem Jahr eine Veranstaltung wo man als langjähriger Fan dieser Fahrzeuge einfach dabei sein musste. Schön die Wegbegleiter aus alten Tagen und auch aus den anderen europäischen Ländern wieder zu treffen und die zum Teil wunderschönen und liebevoll hergerichteten Fahrzeuge zu sehen.

Das letzte Bild dieses Berichts gebührt dem ältesten teilnehmenden Fahrzeug dieser Veranstaltung: Dem Renault Alpine A310 von Graupner aus dem Jahr 1979, den Michael aus Österreich an den Start brachte.

Ich hoffe man sieht sich bald wieder auf diesem oder einem anderen Vintage-Meeting! 😎

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