Mittwoch, 20. Oktober 2010

Club 500 - Vorstellung und Baubericht eines einfachen Rennbootes


Das Club 500 Boot kommt vom englischen Hersteller "Model-Slipway" und wurde dafür konstruiert, in Bootsclubs ein sehr günstiges und einfach zu bauendes Sportmodell für kleine Rennen mit wenig technischem Aufwand zu haben. Mit knapp 53cm Länge und ca. 1,6KG Gewicht ist es auch von Jugendlichen, notfalls auf dem Fahrrad leicht zu transportieren.

Das Reglement ist einfach: Das Boot muss so gebaut werden, wie die Anleitung es zeigt. Nichts darf hinzugebaut oder weggelassen werden. Es kommt die originale Schraube und der mitgelieferte Motor und ein 6-zelliger Sub-C Akkupack oder ein 2S-Lipo zum Einsatz.
In Nordrhein-Westfalen wird bei verschiedenen Naviga Regatten eine Club 500 - Klasse gefahren. Da mir das Konzept sehr gut gefallen hat und es bei den Rennen sehr eng und spannend zugeht, habe ich mir ein solches Boot gebaut. Die fehlenden Komponenten wie Servo, Akku und Regler, sowie 2-Kanal RC-Anlage hatte ich noch rumliegen. Also sollte die Sache schnell und unkompliziert werden.

Das Boot kommt - um Kosten zu sparen - nicht in einem bunten Karton, sondern in Folie verpackt. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn es ist trotzdem alles komplett und gut verpackt. (Wenn es per Post kommt, ist natürlich selbstverständlich ein Karton drumherum)
Die Rumpfoberschale ist in verschiedenen Farben lieferbar. Eine bebilderte Anleitung liegt bei.


Zuerst werden alle Kunststoffteile ausgeschnitten. Ich habe dazu eine Lexanschere aus der RC-Car Werkzeugkiste verwendet. Bei dem Heckspoiler kann man entscheiden, ob man ihn nach hinten oder nach vorne anbauen will. Einfluss auf das Fahrverhalten hat das nicht. Ich habe ihn nach hinten angeklebt, weil man das Boot dann daran aus dem Wasser heben kann.


Dann habe ich den Ruderkoker und den Halter dafür mit Stabilit-Express eingeklebt. Darauf achten, daß alles gerade steht - klaro. Macht einen robusten und durchdachten Eindruck. Bis hierher wirklich alles eeeeeasy


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Das Stevenrohr wird erst mal provisorisch mit der Kardankupplung versehen um die richtige Position für den Motorhalter zu ermitteln. Dazu wird der Motor ebenfalls mit dem Kardangelenk verbunden und die Position des Motorhalters angezeichnet. Später kann dann beides mit Stabilit verklebt werden. Darauf achten, daß das Stevenrohr im richtigen Winkel eingeklebt wird, so daß der Propeller genug Platz zum Rumpfboden hat. Hier habe ich bei meinem Boot einen kleinen Fehler eingebaut, deswegen erwähne ich das. Konnte ich zum Glück im nachherein noch beheben. Wenn ich besser in die Bauanleitung geschaut hätte, wäre es gleich beim ersten Mal richtig gewesen. 

Vor dem Ruderkoker sitzt nun das "Brettchen" auf dem später das Lenkservo und der Regler untergebracht werden. Davor kommt die Akkuschale. Jetzt kann das Lenkservo und der Fahrtenregler eingebaut werden. Ich habe ein ganz normales Standardservo und einen einfachen Vor-/Rückwärtsregler aus einem RC-Car verwendet. Alternativ habe ich auch einen alten 30A Flugregler ausprobiert. Auch das funktioniert einwandfrei. Der Motor stellt keine großen Ansprüche.

Ist all dies erledigt, kommt die Oberschale auf den Rumpf. Nicht vergessen, die Folie abzuziehen, welche den Rumpf vor Kratzern schützen soll. Auf der Folie hält natürlich weder Klebstoff, noch Aufkleber!

Ich habe Ober- und Unterschale mit Beli-Zell verklebt. Man kann das genauso auch mit Polystyrolkleber (z.B. Faller Expert, UHU-Plast etc.) machen. Während der Kleber abbindet, habe ich Ober- und Unterschale mit Packband fixiert, damit nichts verrutscht.

Den Zugang zum Innenraum habe ich ausgeschnitten wie auf dem nächsten Bild zu sehen. Die Öffnung soll als Spritzschutz mit dem herausgeschnittenen Stück beim Fahren mit Tape verklebt werden, wie bei Rennbooten üblich.
Da ich noch ein größeres Stück durchsichtiges Lexan liegen hatte, habe ich die Abdeckung daraus passend geschnitten.

Als Besonderheit habe ich hinten ein Not-Aus-System verbaut, wie es bei Rennbooten oftmals Verwendung findet. Dieses besteht aus einer einfachen Kabelbrücke mit 4mm Goldsteckern, welche das Regler-Pluskabel unterbricht. So kann man den Stromkreis einerseits von aussen schalten, wenn das Boot zugeklebt ist und andererseits hält es die Kabinenhaube hinten fest. Vorne wird diese durch den eingeklebten weissen Stift gehalten. Das Bild zeigt den geöffneten Not-Aus.

Zum Schluss muss eigentlich nur noch die Kabine dekoriert werden, die V8-Motoratrappe an seinen Platz gebracht werden und dann kann es endlich losgehen. Ich habe noch einen Halter für die Startnummer (einfaches ABS-Reststück) angebracht. Da wir in unserer kleinen Rennserie fest vergebene Startnummern haben, kann die "19" an meinem Boot verbleiben.

Die Fahreigenschaften sind sehr unproblematisch. Das Boot ist auch bei rauherem Wasser wendig und agil. Geschwindigkeitsrekorde sind mit dem Motor und 6-NiMH-Zellen natürlich nicht zu erwarten, aber dennoch ist die Geschwindigkeit sehr gut. Mit einem 2-zelligen Lipos kann man dem Speed noch ein kleines bischen auf die Sprünge helfen. Klare Empfehlung von mir in diese Richtung!

Das Boot ist ein netter kleiner Racer für den nassen Spaß zwischendurch. :-)

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